In der Mittler-„Geschichtsstunde“ skizziert der Historiker und Publizist Kai-Axel Aanderud kurz und prägnant wichtige Ereignisse der jüngsten deutschen Geschichte. In der Folge „Die durchwachsene Bilanz der Treuhandanstalt“ schlägt er den Bogen von der Gründung der „Anstalt zur treuhänderischen Verwaltung des Volkseigentums“ der DDR im März 1990 bis zu deren Auflösung im Dezember 1994. Etwa 8.000 Kombinate und VEBs gilt es, in AGs und GmbHs umzuwandeln und zu privatisieren. Während der Außenhandel der DDR im Osten (Comecon) kollabiert, tun sich ostdeutsche Produkte im Westen schwer. „Alle ahnten, dass deren Marktwert viel zu niedrig lag, um bei realistischen Kosten die Produktion aufrechterhalten zu können“, sagt der Magdeburger Wirtschaftswissenschaftler Karl-Heinz Paqué. Während der Bremer Vulkan die für seine von der Treuhand erworbenen Werften in Mecklenburg-Vorpommern gedachten 870 Millionen Euro verzockt, baut Lothar Späth Carl Zeiss Jena mit finanzieller Unterstützung der Treuhand zum Weltkonzern Jenoptik AG um. „In Westdeutschland wurden Demokratie und soziale Marktwirtschaft nach 1945 als Wirtschaftswunder erlebt, in Ostdeutschland nach 1989 dagegen als brachialer Strukturwandel“, resümiert die ehemalige Treuhand-Präsidentin Birgit Breuel durchaus selbstkritisch.
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MITTLER-„GESCHICHTSSTUNDE“ MIT KAI-AXEL AANDERUD #013 – DIE DURCHWACHSENE BILANZ DER TREUHANDANSTALT